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 Morphologie

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BeitragThema: Morphologie   Morphologie Icon_m11Do Feb 05, 2015 6:52 pm

Merkmale, Zahlen und Fakten

Maße und Aussehen:

Der Wolf ist innerhalb der Familie der Hunde (Canidae) die größte Art. Männliche Wölfe erreichen je nach Unterart eine Gesamtlänge von 127 bis 164 Zentimeter und ein Gewicht von 20 bis 80 Kilogramm, Weibchen erreichen eine Länge von 137 bis 152 Zentimeter sowie ein Gewicht von 18 bis 55 Kilogramm. Der Körper ist wohl proportioniert und ist kräftig gebaut. Der Körper ist optimal an eine Fortbewegung über große Entfernungen angepasst. Der Rücken ist gerade, die Kruppe ist leicht abfallend. Die Beine sind bezogen auf die Länge und in Relation zur allgemeinen Gestalt mittellang. Im Vergleich zum Haushund ist beim Wolf die Ausbildung einer kräftigen Hand und Zehen gut zu erkennen. Der Thorax (Brustkorb) ist lang und breit, im Vorderbereich ist er lateral leicht zusammengedrückt. Der Thorax erscheint vor allem dann als schmal, wenn der Wolf seine Vorderbeine vorsetzt. Der buschige Schwanz wird entweder in Höhe der Rückenlinie nach hinten gestreckt gehalten oder aber gesenkt getragen. Die Ohren sind sehr beweglich, leicht dreieckig und spitz zulaufend. Der Hals erscheint kräftig und muskulös, er wird für gewöhnlich waagerecht gehalten, so dass die Schnauze fast den Boden berührt. Die Iris ist hell, meist gelblich bis gelblichbraun gefärbt, die Augen ansich sind leicht schräg gestellt.

Das Fell:

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Das lange Fell weist je nach Unterart eine höchst unterschiedliche Färbung auf und reicht von weiß, über gräulich, graubraun und braun bis hin zu schwarz. Die Färbung ist am Körper mehr oder weniger einheitlich. Am kontrastreichsten ist die Fellfärbung im Bereich des Kopfes. Die Unterseite der Schnauze, der Bauch und die Seiten des Halses sind ausgesprochen hell, nicht selten weißlich gefärbt. Bei den meisten Unterarten zeigen sich rund um die Augen helle Augenringe. Auf dem Rücken bilden die langen Schutzhaare einen dunklen, meist schwärzlichen Aalstrich. Der Aalstrich zeigt sich im Bereich des Vorderrückens besonders deutlich. Die Färbung des Schwanzes gleicht der Färbung der Flanken. Das Winterfell ist insgesamt heller gefärbt als das Sommerfell und weist je nach Alter eines Wolfes zwischen 1.700 und 2.000 Haaren pro cm² auf. Die Schutzhaare sind etwa 6 bis 10 Zentimeter lang, im Bereich der Mähne sogar zwischen 12 und 15 (13) Zentimeter. Die dichte Unterwolle ist deutlich kürzer. Das Winterfell ist ausgesprochen dicht und weich. Stark verlängerte Haare zeigen sich vor allem im Bereich des Widerrist (erhöhter Übergang vom Hals zum Rücken). Eine kragenartige Mähne bildet sich im Bereich des Halses. Das Sommerfell ist deutlich kürzer. Im Aussehen wirken Wölfe im Sommer deutlich schmächtiger. Das dichte Fell hält die Tiere selbst in extremen Winter bis Temperaturen von -40°C warm.

Weitere Merkmale:

Wölfe sind ausgesprochen gute und ausdauernde Läufer. Eine Laufgeschwindigkeit von 8 km/h können Wölfe über Stunden durchhalten. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 55 bis 70 km/h. Beutetiere werden über den hoch entwickelten Geruchssinn, dem olfaktorischen Sinn, lokalisiert. Aas, aber auch lebende Beutetiere, können bis in Entfernungen von gut 2,4 Kilometer gewittert werden. Der Aufschluss der Nahrung erfolgt im Magen-Darm-Trakt ausgesprochen rasch in nur wenigen Stunden. Die Markierung des Reviers erfolgt mit Hilfe von Urin und Kot. Die Kommunikation erfolgt - abgesehen vom olfaktorischen Sinn - über knurrende Laute im Frequenzbereich von 380 bis 450 Hz, Heulen zwischen 150 und 780 Hz sowie bellende Laute im Frequenzbereich von 320 bis 904 Hz.

Der Kopf ist sehr groß und mit kräftigen Kiefern bestückt, die Länge des Gesichtsschädels (Viscerocranium) beträgt rund 61,6 bis 63,6% (62,6%) der Schädellänge. Die Jochbögen (Arcus zygomaticus) sind kräftig und weit ausgestellt. Die Supraorbitalbögen sind groß, massig und stehen seitlich stark vor. Die Schädelkapsel liegt hinter den Supraorbitalbögen und wirkt zusammengedrückt. Der Sagittalkamm ist deutlich ausgebildet und reicht über den Hinterhauptbereich hinaus. Die Schnauze ist mehr oder weniger spitz zulaufend, die Stirn ist breit. Das Gebiss besteht aus 42 Zähne, die zahnmedizinische Formel lautet i3/3, c1/1, p4/4, m2/3. Die Zahnreihen sind kräftig, die Eckzähne massig, die Reißzähne sind zwar kräftig ausgebildet, jedoch relativ niedrig. Die Eckzähne erreichen eine Länge von bis zu 2,6 Zentimeter. Wölfe sind gierige Fresser. Es verwundert daher nicht, dass der Magen ein maximales Fassungsvermögen von 7 bis 9 Kilogramm aufweist. Auch die Leber ist sehr groß und wiegt beim Männchen zwischen 0,7 und 1,9 (1,2) Kilogramm, beim Weibchen zwischen 0,68 und 0,82 Kilogramm. Weibchen verfügen zum Säugen des Nachwuchses über 10 Zitzen. Die diploide Chromosomenzahl beträgt 78, die NF, also die nombre fundamentale, beträgt nach Mattey (1954) 80. Die Chromosomenzahl ist identisch mit der des Haushundes (Canis lupus familiaris).


Quelle: Tierdoku.com
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BeitragThema: Re: Morphologie   Morphologie Icon_m11Do Feb 05, 2015 6:59 pm

Anpassung und spezielle morphologische Merkmale:

Das Vorkommen in den verschiedenen Landschaftsformen bringt bei den einzelnen Unterarten zahlreiche Anpassungen in der Morphologie bezogen auf die Lebensweise und die Lebensbedingungen mit sich. Die intraspezifische Variabilität des Wolfes ist insgesamt sehr groß. Deutliche Unterschiede zeigen sich vor allem bei den Arten, die in der Tundra leben und denen, die in Wüsten und Gebirgsvorländer siedeln. Letzte sind deutlich kleiner und leichter als die Tundrawölfe. Bezüglich der Haut und deren Drüsen sind jedoch keine Unterschiede festzustellen. Die Talg- und Schweißdrüsen in der Haut der Mundwinkel sind beim Wolf größer als beispielsweise bei den nahen Verwandten den Kojoten oder den Schakalen. Der Wolf hat demnach in diesem Bereich eine höhere holokrine und apokrine Sekretion. Eine holokrine Sekretion geht vor allem von den Talgdrüsen aus. Wie bereits angesprochen erfolgt die Markierung des Reviers mit Urin und Kot. Der Markierung dienen darüber hinaus auch Absonderungen aus den Analtaschen. Spezielle Anpassungen treten auch beim Fell auf. So weisen die Wölfe der Tundra mit bis zu 6.300 Haaren pro cm² im Bereich des Unterrückens deutlich mehr Haare auf als Unterarten aus gemäßigten oder subtropischen Regionen. Auch die Anzahl der Schutz- oder Grannenhaare ist deutlich größer. Das Oberhäutchen der Haare, die Cuticula, in den Übergangszonen der Schutzhaare der Tundrawölfe besteht aus Schuppen, deren freie Ränder sich nicht eng an die Rindenschicht anlegen. Dadurch entsteht ein wärmeisolierendes Luftposter.

Im Achsenskelett zeigen sich je nach Unterart, zum Teil auch bei verschiedenen Populationen einer Unterart, Unterschiede im Längenverhältnis einzelner Abschnitte der Wirbelsäule. So schwankt beispielsweise die relative Halslänge zwischen den einzelnen Unterarten zwischen 23,4 und 29,8%. Viele Autoren gehen davon aus, dass bei einem massigeren Kopf der Halsabschnitt der Wirbelsäule relativ verkürzt ist (Bibikow, 1990). Die Gesamtlänge des Lenden und Brustabschnittes macht bei den Wölfen rund 70 bis 80% der Länge der Wirbelsäule aus. Ein verkürzter Hals- und Lendenabschnitt weist im Bereich der Lokomotorik eine größere Starrheit auf. Weitere adaptive Merkmale sind auch in Bezug auf die vorderen und hinteren Extremitäten, in der Struktur der Knochenbälkchen (Spongiosa, von lat. spongia = „Schwamm“) und auch in den mechanischen Eigenschaften des Knochengewebes zu finden. Beim Tundrawolf wird beispielsweise eine geringere Festigkeit des Knochengewebes durch eine verminderte Elastizität kompensiert.

Die inneren Gefäße und das Herz des Wolfes sind in der anatomischen Struktur mit denen des Haushundes identisch. Die Herzmassen liegt bei den einzelnen Unterarten im Schnitt bei 0,68 und 1,35% des Körpergewichtes. Man geht davon aus, dass bei Populationen, die stark verfolgt werden, die Herzmasse relativ größer ist und nur die gesündesten und stärksten Wölfe überleben. Beim Magen zeigt sich einer Besonderheit: hier ist im kardinalen Teil des Magens im Bereich der Magenschleimhaut nur Fundusdrüsen (Eigendrüsen, Glandulae gastricae propriae) vorhanden, beim Haushund nur Kardiadrüsen (Glandulae cardiacae). Das Vorhandensein einer Fundusdrüse deutet auf eine stärkere Sekretion saurer Mukopolysaccharide hin. Kardiadrüsen sondern ein alkalisches, schleimiges Sekret ab, Fundusdrüsen bilden den eigentlichen Magensaft. Der Dickdarm ist länger als beim Haushund. Dies liegt wahrscheinlich daran, dass der Wolf auch pflanzliche Nahrung zu sich nimmt. Der Bedarf an pflanzlicher Nahrung schwankt saisonal und wirkt sich auf die aminolytische Mikroflora im Bereich des Blind- und des Grinddarms aus. Als Räuber verfügt der Wolf über ein großes Gesichtsfeld, dass binokulares Sehen ermöglicht. Das binokulare Feld liegt bei etwa 75°. Die Netzhaut des Wolfes ist an das Sehen mit geringer Lichtstärke optimal angepasst. Die Stäbchen (spezielle Sinneszellen, Photorezeptoren) stehen sehr dicht. Die Anzahl der Zapfen ist hingegen stark vermindert. Trotz der geringeren Anzahl an Zapfen ist der Wohl sowohl nacht- als auch tagaktiv. Die Pupille ist mit 3 bis 4 Millimeter sehr klein, die Sehschärfe ist ausgesprochen groß. Der Wolf hat sowohl eine gute Fern- als auch Nahsicht.

Dimorphismus und Veränderlichkeiten:

Rüden sind in der Regel größer als Weibchen, ein Dimorphismus hinsichtlich der Fellfärbung ist jedoch nicht erkennbar. Weibchen weisen meist ein Gewicht von 80 bis 85% und eine Körperlänge von 87 bis 98% der Rüden auf. Bei der Schädellänge liegt der Unterschied bei 4 bis 7%. Der Schädel der Weibchen ist insgesamt ein wenig schmaler als bei den Männchen. Es zeigen sich auch Unterschiede in der Breite der Jochbögen, in der Schädelbreite im Bereich der Reißzähne sowie im Verhältnis der Condylobasallänge zum Interorbital- und Postorbitalbereich. Die Schädelmaße, sowohl die absoluten als auch die relativen, unterliegen auch geografischen Veränderungen. Dies betrifft vor allem die Jochbogenbreite und die Schädelbreite im Interorbitalbereich. Zwischen den einzelnen Unterarten, aber auch zwischen Populationen, treten mitunter deutliche Veränderlichkeiten auf. Dies betrifft vor allem das Gewicht und die Körpergröße. Selbst innerhalb eines Verbreitungsgebietes können merkliche Veränderlichkeiten auftreten. So schwankt die Körperlänge adulter Tiere zwischen 82 und 160 Zentimeter, die Schwanzlänge zwischen 29 und 52 Zentimeter, die Hinterfußlänge zwischen 16 und 25 Zentimeter, die Ohrlänge zwischen 9 und 19 Zentimeter sowie das Gewicht zwischen 19 und 80 Kilogramm. Im Bereich des Schädels variiert insbesondere die Höhe und der Durchmesser der Kronenbasis der oberen Dentes canini (Eckzahn, Canini).

Die Größenunterschiede unterliegen einer gewissen Gesetzmäßigkeit. Die größten Tiere treten in der Tundra und der Taiga, also in den nördlichen kaltgemäßigten Regionen auf. Nach Süden nimmt die Größe der Wölfe deutlich ab. So sind die kleinsten Wölfe in den Trockensteppen, Halbwüsten und Wüsten der Subtropen zu finden. Die größten Wölfe leben in der Tundra der alten Welt, insbesondere im nördlichen Russland. In den südlichen Regionen Russlands nehmen die Körpermaße allmählich ab. Sehr große Wölfe mit einer Körperlänge von bis zu 164 Zentimeter sind aus dem Kaukasus, aus Transkaukasien und der nördlichen Türkei bekannt. Dagegen leben die kleinsten Wölfe in den Wüstenregionen Mittelasiens. Die kleinsten Wölfe mit einer Körperlänge von nur 82 Zentimeter leben im Nahen Osten. Mit 89 bis 98 Zentimeter Körperlänge sind die Populationen weiter östlich in Pakistan nur unwesentlich größer. In der Neuen Welt leben die größten Arten mit einer Körperlänge von gut 140 bis 150 Zentimeter im nördlichen Nordamerika, insbesondere in Alaska und dem nördlichen Kanada.

Innerhalb von Populationen oder zwischen Populationen zeigt sich zudem eine große Variabilität in der Fellfärbung. Dies ist in allen Verbreitungsgebieten zu beobachten. Der Grundton des Felles variiert von fast weiß in nördlichen Regionen bis hin zu einem kräftigen Graubraun in waldreichen Gebieten, von fahlbraun in Steppen und Wüsten bis hin zu einem kräftigen Ocker in den Hochlandregionen Asiens und den subtropischen Regionen Nordamerikas. Bezüglich der Schädelmaße, insbesondere der Condylobasallänge, nehmen die Wölfe der Waldsteppe und der Steppe im östlichen Europa eine Zwischenstellung zwischen den nördlichen Wölfen der Tundra und der südlichen Wüsten und Halbwüsten ein. Im folgenden ein Vergleich der Condylobasallänge zwischen den einzelnen Verbreitungsgebieten. Die Werte zeigen Minimal- und Maximalwerte jeweils in Millimeter, in Klammern sind Durchschnittswerte genannt:

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Anhand dieser Übersicht ist eine ziemlich komplizierte geografische Variabilität zu erkennen. Die Einwirkung des Menschen auf die Populationsstruktur hat die große Beweglichkeit noch verstärkt. Dies hatte insbesondere eine starke Mischung der einzelnen territorialen Gruppierungen zu Folge. Im Ergebnis führte dies zum Anwachsen der individuellen Variabilität innerhalb einzelner Populationen. Dies führte jedoch auch zu einer Nivellierung (ausgleichen, auf das gleiche Niveau bringen) zwischen den Populationen. Hier spielen wahrscheinlich auch physio-geografische Lebensbedingungen eine große Rolle.


Quelle: Tierdoku.com
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