Der Eurasier
Bild Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Eurasier_%28Hunderasse%29
ein natürlicher Begleit- und Familienhund mit Charakter
Deutschlands jüngste Hunderasse, eine Kombinationszucht aus den sehr ursprünglichen Hunderassen Wolfsspitz, Chow-Chow und Samojede, wurde 1973 als eigenständige Hunderasse von VDH und F.C.I anerkannt.
Der Eurasier ist nordischen Typs, mittelgroß mit Stehohren, in attraktiven Farbschlägen, mit einer über dem Rücken getragenen Rute und einem natürlichen, raumgreifenden, eleganten Gangwerk.
Der ruhige, ausgeglichene Hund mit starker Bindung an seine Familie ist nicht lautfreudig und verhält sich Fremden gegenüber neutral.
Der Eurasier, ein Hund für Kenner und Liebhaber
'Der Eurasier vereinigt in seinem Verhalten zu seinem Herrn auf gleiche Weise die starke Jugendanhänglichkeit des Wildhunderbes mit der exklusiven Gefolgschaftstreue seiner lupusblütigen Ahnen.' (Julius Wipfel)
Liebhaber der Rasse schätzen sein ruhiges, ausgeglichenes Temperament. Seine Feinfühligkeit zeigt sich in einem außergewöhnlichen Gespür für die Stimmung und Gemütsverfassung seiner Menschen. Besonderes Merkmal des Eurasiers ist seine Anhänglichkeit, welche auf einem ausgeprägten Sozialverhalten beruht. Er ist kein Einmannhund, sondern stark fixiert auf seine ganze Familie, weshalb man ihn im Urlaub auch nicht in fremde Hände abgeben sollte.
Als Sozialpartner in der Familie mit Kindern, als Begleiter älterer und alleinstehender Menschen hat er sich bestens bewährt. Die einmalige Resonanzfähigkeit und der Charakter des Eurasiers lässt ihn sich leicht in verschiedene häusliche Verhältnisse eingewöhnen. Er lebt auf dem Bauernhof, in der Etagenwohnung ebenso wie im Haus am Waldrand. Aufmerksam meldet er Fremde, bellt jedoch nicht anhaltend.
Man beginnt schon im Welpenalter spielerisch mit der Erziehung, gewährt ihm vollen Familienanschluss und behandelt ihn liebevoll. Mit der nötigen Geduld und Konsequenz entwickelt er sich zu einem problemlosen und dankbaren Begleiter.
Der Besuch einer guten Welpenspielschule wird angeraten, um über die Kontakte zu Artgenossen sein gut veranlagtes Sozialverhalten optimal zu entwickeln.
Der Eurasier liebt es sehr, wenn man sich mit ihm beschäftigt und wird Sie mit Freude auf all Ihren Unternehmungen begleiten.
Wer allerdings absoluten Gehorsam als wichtigste Eigenschaft im Zusammenleben mit seinem Hund erwartet, der sollte sich besser nicht für diese Rasse entscheiden, den Eurasier nicht zu seinem Gefährten machen. Erfolgreich können Eurasier Begleithundeprüfungen ablegen; nicht geeignet sind sie jedoch für die Schutzhundausbildung, da jegliche Ausbildung in fremder Hand oder in entsprechenden Hundeschulen ohne die Anwesenheit seines Herrn ihn verderben würde. Auch in Zwingerhaltung würde er verkümmern.
Obwohl der Eurasier zu den langhaarigen Rassen zählt, ist seine Pflege unkompliziert. Das Fell besteht aus einer Doppelbehaarung mit mittellangem Grannhaar und dichter Unterwolle, ohne den üblichen Hundegeruch und hat auf natürliche Weise schmutzabweisende Eigenschaften. Braucht der Junghund zur Eingewöhnung tägliche Pflege, reicht beim erwachsenen Hund zweimaliges Bürsten pro Woche aus. Lediglich beim Haarwechsel ist zum Entfernen der Unterwolle tägliches Bürsten angesagt. Gebadet wird der Eurasier nicht.
Bezüglich der Ernährung ist er erstaunlich genügsam. Zeitlebens, aber gerade im Wachstum, ist die Versorgung mit frischen und artgerechten Nahrungsmitteln wichtig. Um seinem ausgesprochen reinlichen Verhalten und seinem natürlichen Bewegungsdrang entgegenzukommen, sollte er zwei bis dreimal täglich ausgiebig ausgeführt werden.
Der Eurasier hat kein ausgeprägtes Jagdverhalten. Zwar besitzt er den üblichen, jedem Hund angeborenen Beutetrieb, durch konsequente Erziehung kann man dies jedoch eindämmen. Die guten Anlagen des Eurasiers müssen dabei geweckt und gepflegt werden.
Gesundheitlich ist der Eurasier vital und robust, rassetypische Erkrankungen spielen dabei eine eher untergeordnete Rolle. In der KZG-Zucht wird auf Gesundheit, Verhalten und Vitalität besonders geachtet. Viele Eurasier sehen den Tierarzt nur zum Impfen. Die durchschnittliche Lebenserwartung liegt bei diesem mittelgroßen Hund recht hoch; 12 - 15 Jahre sind keine Seltenheit.
Quelle: http://www.kzgeurasier.de/eurasier.html
Wikipedia:
Herkunft und Geschichtliches
Die Entstehung der Hunderasse Eurasier begann 1960 in Weinheim, als Julius Wipfel, der Gründer der Rasse, gemeinsam mit Charlotte Baldamus und einer kleinen Gruppe von Enthusiasten sich das Ziel setzten, eine neue Hunderasse des Polarhundtyps zu züchten, die als Familienhund geeignet sein sollte. Angeregt wurde Wipfel durch die Berichte von Konrad Lorenz, der Studien an einem Chow-Schäferhund-Mischling durchgeführt hatte. Konrad Lorenz und Ruth Gruhn vom Institut für Haustiergenetik an der Universität Göttingen leisteten Beihilfe bei der Zucht.
Durch die gezielte Kreuzung von Wolfsspitz-Hündinnen und Chow-Chow-Rüden entstanden zunächst Wolf-Chows, in die zwölf Jahre später Samojeden eingekreuzt wurden. Die Rasse wurde 1973 als Eurasier durch den VDH und die FCI anerkannt.
Beschreibung
Der Eurasier ist ein mittelgroßer (bis 60 cm bei 32 kg), spitzartiger Familienhund mit mittelschwerem Körperbau. Als Farbschläge kommen vor: wolfsgrau, wolfsfarben, falben, rot, schwarz oder schwarz mit Abzeichen, ausgenommen reinweiß, weiß gescheckt und leberfarben. Das Fell des Eurasiers setzt sich aus dichter Unterwolle und langem Deckhaar zusammen. Kurzhaarige Eurasier kommen nur äußerst selten vor. Ein Eurasier hat eine blaue, mehr oder weniger blau gefleckte oder fleischfarbene Zunge.
Wesen
Der Eurasier ist ein selbstbewusster, ruhiger und ausgeglichener Familienhund, der Eigenschaften der Ausgangsrassen in sich vereinigt. Er ist aufmerksam (Wolfsspitz), ohne bellfreudig zu sein. Gegenüber Fremden zeigt er Zurückhaltung (Chow-Chow), ohne jedoch ängstlich zu sein. Für seine Familie, zu der er ständigen Kontakt braucht, ist er ein freundlicher Begleiter (Samojede). Zur vollen Ausbildung dieser Merkmale braucht der Eurasier, wie jeder Hund, eine sachkundige, liebevolle und konsequente Erziehung.
Zuchtvereine
In Deutschland, Österreich und der Schweiz gibt es einige Zuchtverbände, die über ihre jeweiligen Dachverbände zur FCI gehören:
Es bestehen drei Eurasier-Vereine im VDH: der Eurasier-Klub (EKW); die Zuchtgemeinschaft für Eurasier (ZG) und die Kynologische Zuchtgemeinschaft Eurasier (KZG). Im ÖKV wird der Eurasier im Eurasier-Club Austria (ECA) gezüchtet und in der SKG im Schweizer Eurasier-Club.[1]
Literatur
Julius Wipfel: Eurasier. Entstehung, Entwicklung, Gegenwart. 3. Auflage. Vorbeck, Glattbach 2003, ISBN 3-9807117-3-0.
Annelie Feder: Eurasier Heute. 2. Auflage. Kynos Verlag, Mürlenbach/Eifel 2004, ISBN 3-929545-77-2.
Joachim Hoffmann: Der Eurasier. Alles über Herkunft, Standard, Kauf, Wesensmerkmale, Haltung, Pflege, Erziehung, Ausstellung und Zucht d. Eurasiers. Franckh, Stuttgart 1987, ISBN 3-440-05802-6.
Quelle:http://de.wikipedia.org/wiki/Eurasier_%28Hunderasse%29